3. Eckhart Tolle – universelle Präsenz

Alle Menschen erleben Herausforderungen in ihrem Leben, ob es sich um weise Menschen oder um „normale“ Menschen handelt.
Viele Menschen empfinden, dass ihre Probleme nicht durch sie selbst verursacht werden.
Sie haben Erklärungen für ihre unangenehme Situation. Oft handelt es sich um meist momentane Situationen, die Ärger, Frust, Angst, Gereiztheit oder Wut, Depression oder Traurigkeit verursachen. Sehr oft spielt dabei die eigene Interpretation der Umstände eine große Rolle.

Wie wäre es, eine Situation mal nicht zu interpretieren?
Wenn du das nächste Mal aufgeregt bist, dann frage dich, ob diese Belastung, die du fühlst, nicht verringert werden kann, indem du die Situation nicht interpretierst, oder in deinem Kopf nicht sagen würdest, dass das jetzt schlecht ist. Oft interpretiert man vieles hinein und stellt dann fest, dass das für sein Leben nicht gut ist.

Diese Frage würde deine Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment richten. Du würdest einmal durchatmen, dich umsehen und feststellen, dass derselbe Moment frei von Leid wäre. Das Leiden würde nicht durch äußere Umstände verursacht, sondern durch das, was in deinem Kopf erzeugt wurde.

Keine Bewertung ist der Beginn des Erwachens
Du identifizierst dich nicht mit dem, was dir dein vom Unterbewusstsein gelenkter Verstand sagt. Du richtest dich also nicht danach, wie gut oder schlecht die Dinge sind oder waren oder sein sollten. Das meiste Leiden kommt also daher, was der Verstand einem über eine Situation sagt. Aber nicht von der Situation selbst.

Das ist der Beginn des Erwachens. Zwar ist es möglich, dass dir körperliche Dinge wehtun oder dir zu kalt oder zu warm ist, aber das ist kein Leiden. Das psychologische Leid, oder das Unglücklichsein entsteht durch Negativität in einem selbst.

Der Verstand schaltet sich überall ein Jedes Mal, wenn du ärgerlich oder wütend bist, kommt das dadurch, dass du sagst, das sollte nicht passieren, oder etwas anderes sollte passieren, oder sie sollten dies tun und nicht das tun. Du wirst dir also bewusst, was dein Verstand dir sagt oder was er dir für Geschichten erzählst, wie das Leben sein sollte.

Schwere-Gefühle entstehen durch eigene Geschichten Viele Menschen leben mit dieser Schwere und merken nicht, dass das alles Erzählungen sind, die sie sich selbst erzählen. Alles wurde ihnen angetan, entweder durch sich selbst oder durch andere. Dabei ist es nur die Geschichte, die sie sich ständig erzählen. Das was der Verstand gemacht hatte, war letztendlich eine Art Fiktion.

Wer bin ich?
Wer du bist? Wenn du diese Frage beantwortest, indem du deine Geschichten erzählst, dann ist das ebenso falsch, als wenn du dich auf die Zukunft beziehst. Vergangenes und Zukünftiges sind Konzepte. Es sind Erlebnisse und Vorstellungen, die durch dein Empfinden und deine Interpretation verändert wurden. In der Gegenwart präsent zu sein, verhindert den Bezug auf die materielle Welt. In der Gegenwart erzählst du dir keine Geschichten, sondern du bist reine Präsenz.

Werde gewahr, was der Verstand (Geist) tut
Bewusstsein ist es, wenn man gewahr ist, was der Geist tut. Oft sind es erstmal flüchtige, kurze Einblicke. Später erkennt man, dass man leidet, weil man dem Verstand erlaubt, sich so zu verhalten. Er richtet sich nach der Vergangenheit, also nach den vergangenen Überzeugungen.

Ergebnis:
Du wirst dir deiner Sinneswahrnehmungen bewusst, aber du interpretierst sie nicht mehr.

Du bist das Bewusstsein hinter dem Verstand
Aber wer sind wir, wenn wir uns von unserem Geist lösen?? Wir sind nicht der Verstand, der sich nach alten Konzepten richtet, also die Stimme im Kopf, und du erkennst, wer du in deiner Essenz bist. Und die Essenz ist das aufmerksame Bewusstsein HINTER DEM DENKEN.

Wir identifizieren uns mit einem mentalen Bild.
Das Denken ist als Werkzeug sehr gut, aber wenn der ständige Gedankenstrom die Führung über das Leben übernimmt, dann bewegt man sich außerhalb des gegenwärtigen Moments. Ich nenne das eine die Formidentität, also die Identität mit dem mentalen Bild von meinem Körper, also eine Quelle von Stolz oder Scham oder irgendetwas dazwischen. Oder es ist der psychologische Bereich der Vergangenheit, mit der ich mich identifiziert habe.

Die Konditionierung in der Vergangenheit beginnt ja bereits in der Kindheit. Aber es gibt eine tiefere Identität, das ist das Erwachen, also das Erkennen der Essenz-Identität oder das tiefere Bewusstsein, das hinter den Gedanken existiert. Du wirst seiner in den Pausen zwischen den Gedanken bewusst.

Wir sind das Bewusstsein HINTER DEM VERSTAND Hinter dem Denken, hinter den Gedanken
Aber warum ist es für die meisten Menschen so schwer, sich von der alten Identität zu befreien, obwohl die alten Verhaltensmuster oft unbefriedigend oder sogar schmerzlich sind. Warum funktioniert das oft erst nach einem Zusammenbruch?

Warum halten wir so lange an alten Verhaltensmustern fest, obwohl wir oft nicht wirklich nicht zufrieden sind.
Nun, wir haben über Jahrtausende eine kollektive Haltung gebildet, die bestimmte Verhaltensmuster geprägt hat. Außerdem ist da noch das Ego, die totale Identifikation mit der emotionalen und mentalen Mischung, die das Ego ausmacht. Es geht darum, Dinge einfach geschehen zu lassen und nicht unbedingt sofort zu interpretieren. Es geht um den gegenwärtigen Moment.

Der egoistische Anteil in uns ist nicht unbedingt daran interessiert, in der Gegenwart zu verweilen, sondern sie eher zu verschleiern.
Der gegenwärtige Augenblick ist bedeutsam für die Entwicklung in der Zukunft. Die Zukunft wird aber nie kommen, denn wenn sie ankommt, ist sie wieder der gegenwärtige Augenblick.


Das gesamte Leben entfaltet sich im gegenwärtigen Augenblick.


Im praktischen Leben brauchen wir die Zukunft, aber auf einer tieferen Ebene ist es so, dass sie niemals eintritt, weil es immer nur den gegenwärtigen Augenblick gibt.


Eine gute Beziehung zum gegenwärtigen Moment ist besonders wichtig.
Wenn die Beziehung zum gegenwärtigen Moment gestört ist, dann ist auch dein ganzes Leben gestört. Selbst wenn Dinge drunter und drüber gehen, kann es sein, dass man in der absoluten Gegenwart kein Problem hat. Das Leiden kommt erst beim Denken an eine vielleicht herausfordernde Zukunft.

Sage „Ja“ zum gegenwärtigen Zeitpunkt

Es ist also bedeutsam, dass du zum gegenwärtigen Zeitpunkt „Ja“ sagst.
Es ist ein Ja, das kompromisslos zu dem steht, was gerade in der Gegenwart ist.
Es argumentiert nicht.
Man kann einfach nicht mit dem argumentieren, was ist.

Das ständige Streiten mit dem, was ist, das macht das Ego.
Das Ego liebt es, mit dem zu streiten, was ist. Das Ego liebt Feinde, es macht den gegenwärtigen Moment zu einem Feind, obwohl es das Einzige ist, was man jemals hat.

Dein ganzes Leben wir durch dein Ego ein Feind.


Mache also den gegenwärtigen Moment zu deinem Freund.

Dann beginnt dein ganzes Leben sich zu ändern. Die Zukunft ist eine Erweiterung des Bewusstseinszustandes im gegenwärtigen Moment. Wenn er negativ (belastend) ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Leben negativ verläuft. Wenn er positiv (aufbauend) ist, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die sogenannte Zukunft positiv verläuft. Das ist eine sehr wichtige Erkenntnis.

Eine positive Einstellung zur Gegenwart
ist eine sehr wichtige Erkenntnis.
Wenn es etwas nicht positiv ist,
dann stellen sich Hindernisse ein.

Das gilt auch für die Verwirklichung eines Wunsches

Wie reagiert dein Gegenwartsbewusstsein, wenn ein Hindernis kommt? Wirst du ärgerlich oder wütend oder mutlos oder beschwerst du dich über andere oder sagst du, wie schrecklich es ist, dann hast du weniger Power. Dann bist du im Stadium des Widerstandes.

Im positiven Fall kommen sogleich das richtige Handeln oder es kommen gleich die richtigen Ideen für die Vorgehensweise. Du machst also aus der Situation nicht deinen Feind. Viele Menschen geben vorschnell auf, wenn mal etwas nicht so gut läuft. Sie beschweren sich dann, werden unfreundlich zu anderen Menschen, Kollegen usw.

Wie gesagt, mache den gegenwärtigen Moment zu deinem Freund. Das Problem ist nicht im gegenwärtigen Moment, sondern entsteht im Denken. Die starke Power gehört dem gegenwärtigen Moment (the power of now).


Im Ego liegt keine Kraft.



Die Erfahrung zeigt, dass die Dinge mit einer positiven und friedvollen Einstellung und mehr Harmonie schneller kommen.

Den größten Fehler, den viele Menschen machen, ist der,
dass sie nicht von einem Ort der Fülle kommen,
sondern von einem komischen Ort der Bedürftigkeit.

Viele Menschen fokussieren sich zu stark auf
die unerwünschten Zustände, die sie loswerden wollen.
Die unerwünschten Zustände bekommen zu viel Aufmerksamkeit.

Fast ununterbrochen konzentrieren sie sich auf den unerwünschten Zustand. Zum Beispiel: nicht genügend Geld.

Das erste, was sie dagegen tun sollten, ist die Fülle anzuerkennen, die bereits hier und jetzt da ist. Man kann sie wertschätzen. Sie ist zum Beispiel in der Natur erkennbar, in der Fülle der Lebensformen. oder in der Stadt die Vielfalt, in einem Blumenladen... Man muss sie wertschätzen.

Die Güte des Lebens ist immer überall um einen herum, der Sonnenschein, in der Fülle der Natur und so weiter.
Die Sonne ist ein Symbol des Überflusses, weil sie Energie aus sich selbst abgibt, weil sie für uns ewig ist. Das Universum selbst ist auf der Ebene der Energie unendlich reichlich vorhanden. Selbst ein schönes Auto repräsentiert Fülle. Man kann es lieben. Aber dann kommt das Denken ins Spiel: Warum habe ich nicht dieses Auto. Warum hat er das Auto usw., usw.

Das Ego macht uns unglücklich.

Wir können also überall Fülle erkennen. Hinzu kommt die Fülle im Körper-Bewusstsein. Man hat das Gefühl, dass jede Zelle des Körpers von Lebendigkeitsenergie durchdrungen ist. Du kannst fühlen, dass es Fülle bedeutet.
(Anmerkung: Schließlich gibt es 70 Billionen Zellen, die alle für dich da sind).

Viele nennen es Dankbarkeit, Tolle nennt es Wertschätzung. Sie ist ein wunderbarer Ausgangspunkt, man fokussiert sich nicht auf Mangel, sondern auf Fülle.

Man kann jeden Tag ein Tagebuch führen und dort
die Dinge eintragen, für die man dankbar ist.
Wir können Energie übermitteln.

Wenn wir einen Baum vor dem Fenster wertschätzen, dann besteht eine energetische Verbindung. Es ist das Bewusstsein, das dich mit dem Baum verbindet.

Wir können auch Menschen durch Wertschätzung und Freundlichkeit Energie übermitteln. Das ist eine Freundlichkeit, die wir anderen Menschen erweisen, nicht, weil man etwas von der Person will, sondern weil es sich gut anfühlt, dieses Gefühl zu haben.


Freundlichkeit ist eine Energie,
die wir uns selbst und anderen geben können.
Es ist ein Gefühl, das sich gut anfühlt.
Oder wenn du ein Lächeln sendest, dann hebt das nicht nur deine Stimmung, sondern auch die von jemand anderem. Aber das Lächeln sollte nicht in eine Verpflichtung ausarten.

Auch das Lächeln ist eine Energie.
Sie stärkt uns selbst und andere.
Auch Eckhart Tolle sagt genauso wie die anderen Experten, etwas Entscheidendes:
Glaube daran, dass das Gewünschte schon jetzt hast.

Wenn du etwas wünschst,
dann glaube daran, dass du es schon hast!

Stelle dir also ein erfülltes, freudiges, zufriedenes Leben als bereits vorhanden vor.

Alles das löst einen Magnetismus aus.
Was zählt, ist das Ankommen am Ziel.

Selbst wenn etwas nicht erreicht wird, dann kannst du trotzdem
in dem starken Gefühl der Freude verbleiben. Es kann ein Zeichen
dafür sein, dass etwas noch Besseres geschieht als das Gewünschte.
Was sagt Tolle zum EGO?
Das Ego will immer überlegen sein.
Es ist für das Ego niemals genug.
Es will immer mehr.
Aber es ist das Sein, was wichtiger ist.
Im Sein bist du bereits komplett!
Da gibt es nichts zu erreichen.
„Liebe besteht darin, sich selbst im anderen zu erkennen“.
Aber zu allererst ist es wichtig, dich selbst in dir selbst zu erkennen.

Es ist unsere Bestimmung, das zu erkennen, was weit über die Person hinausgeht.

Du bist das Universum, das sich selbst erlebt.
Sei frei von Unglücklichsein.
Sei in der Leichtigkeit des gegenwärtigen Moments.

Verkörpere das bedingungslose Bewusstsein in diesem Leben.

Du bist das unkonditionierte Bewusstsein,
egal, wer oder was du in deinem Wesen bist.

Meditation:
Das Jetzt ist das Allerwichtigste von allem, denn das Leben spielt sich immer nur im Jetzt ab. Das erste, dessen du in der Gegenwart gewahr wirst, ist in der Regel deine Umgebung. Du wirst dir bewusst, was dich umgibt. Es sind Sinneswahrnehmungen. So spielt sich das Leben ab. Man fängt an, es zu würdigen, ob es sich nun um den Himmel, die Blumen, Bäume oder was auch immer handelt, alles hat normalerweise etwas Schönes an sich.

Dann geht man einen Schritt tiefer und fragt sich, was gibt es noch außer den Dingen, die ich im Außen wahrnehme? Meistens nimmt man dann wahr, dass die Aufmerksamkeit auf dem Strom des Denkens liegt.

Vieles davon ist ziemlich nutzlos, und meistens sogar eher negativ oder zu kritisch.

Man kritisiert, beschwert sich darüber, irgendein Problem zu haben. Oder man denkt an gestern oder an eine unangenehme Person, oder an morgen oder heute Abend, was schief gehen könnte.

Es besteht ein zwanghaftes Denken,
mit dem man sich identifiziert.
Eine E-Mail kommt, etwas von Facebook und du musst gleich darauf reagieren. Und es geht dauernd weiter.

Die Aufmerksamkeit auf das Jetzt wird ständig abgezogen
von nutzlosem und zwanghaftem Denken.
Die Folge davon ist Ärger, Ängstlichkeit, Wut oder ständige Unzufriedenheit und das Bedürfnis nach der nächsten Ablenkung. Sie verstehen nicht das, was man aufmerksames Bewusstsein nennen kann.

Es geht darum, mit der ganzen Aufmerksamkeit da zu sein.

Dabei wirst jetzt auch deiner Sinneswahrnehmungen gewahr.

Du spürst jetzt deutlich, dass du lebst, die Lebendigkeit in deinen Armen und Beinen und in deinem ganzen Körper. Du wirst dir also des Unterschiedes bewusst zwischen Präsenz im Innern und Präsenz im Außen. Wenn du die Augen schließt, dann erkennst du, dass deine Hände oder Füße oder dein ganzer Körper immer noch da sind. Dieses innere Gefühl kann wie ein Anker sein, auf den du immer wieder zurückkommen kannst, wenn das schlaue Gehirn sehr schnell wieder mit seinem Denken anfängt und behauptet, es wäre jetzt ganz außergewöhnlich wichtig.

Auch das Universum erwacht. Wir leben in einem Universum,
das selbst in ein höheres Bewusstsein erwacht.

Das Denken sagt: Folge mir,
ich muss über das jetzt nachdenken.


Gedanken sind sehr hypnotisch und ziehen deine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Dein Leben liegt aber nicht im Denken, sondern in deinem Energiefeld.
Und jetzt können wir sogar noch einen Schritt tiefer gehen. Du kannst jetzt eine Art Nichts zwischen deinen Gedanken wahrnehmen. Und das fühlt sich außerordentlich und kraftvoll an. Du kommst im Nichts zu dir selbst!

Das Nichts ermöglicht dir,
deiner Sinneswahrnehmungen bewusst zu werden,
oder auch deiner Gedanken und deinem Körper.


Was ist das, was da alles wahrnimmt?
Es ist etwas Wunderbares.


Es ist nicht deine Person mit seiner begrenzten Geschichte. Es ist das Wahrnehmen des Lichtes der Gegenwart. Du bist dir bewusst, dass du dir bewusst bist. Es klingt komisch. Aber alles kann nur erscheinen, weil du als Raum dafür da bist, dass Bewusstsein überhaupt sich entfalten kann.

Du kannst dich fragen, wie es sich anfühlt, du zu sein, ohne damit die Person zu meinen mit ihren Geschichten und ohne dich an die Geschichten zu erinnern.

Dieses Bewusstsein hat keine Form, sondern nur ein weites Bewusstsein. Das befreit dich davon zu glauben, dass deine persönliche Geschichte das ist, wer du bist.

Kannst du gewahr sein, wer du bist? Du bist dann kein Objekt mehr.

Die Essenz von dir ist jetzt Präsenz des gegenwärtigen Momentes.
Du entdeckst die Essenz des Jetzt.
Sie ist die Essenz davon, wer du bist.

Das ist eine wunderbar befreiende Erkenntnis, denn sie befreit dich von einem falschen Verständnis vom Selbst.

Du bist also nicht deine Gedanken- und Gefühlsmuster von dir, die sich aus wiederholenden, unbewussten und zwanghaften Mustern zusammensetzen. Du bist nicht das trügerische Selbst, wovon auch Buddha gesprochen hat.

Das trügerische Selbst lebt in der Einbildung, deine Stories zu sein.
Aber Buddha sprach von Leere. Keine Form.
Das Selbst kann kein Objekt in deinem Bewusstsein werden,
weil es das Bewusstsein selbst ist.
Du bist also nicht mehr in dem personalisierten Ich-Gefühl gefangen.
Es ist so eine frustrierende Art, mit der Nahrung zu leben, niemals zufrieden zu sein,
nicht genug zu sein. Es ist eine schreckliche Art zu leben.

Du bist weites Bewusstsein.
Das kannst du leben. Du tust immer noch alles Mögliche,
aber im Hintergrund ist das geweitete Bewusstsein.

Du spürst deine eigene Präsenz.
Es ist in Wirklichkeit nicht deine Präsenz,
sondern es ist die Präsenz,
die eins ist mit der universellen Präsenz.

Wir haben nur Angst, Unzufriedenheit, Enttäuschung, Unbehagen, „ich bin nicht genug, das ist nicht genug“, das sind nicht die richtigen Leute, mit denen ich zusammen bin, es ist nicht richtig, was ich tue usw., solange wir uns an unsere Form-Identität klammern.

Wenn wir unsere Essenz erkennen, dann fällt das alles weg. Du bist verwurzelt in der formlosen Essenz.

Es kommt also auf die Art an, in der man etwas tut.

Es kommt darauf an, dass man im Hintergrund des Tuns im Äußeren das Bewusstsein des Seins in der Stille hat.

Du befindest dich in zwei Dimensionen. Die eine ist das Äußere in der Welt und die andere ist das Spüren der Identität mit der Essenz allen Seins.

Du bist also nicht verloren in der äußeren Identität, du weißt, es ist nicht das Endgültige, was du im Außen bist.
Du hast eine Persönlichkeit, aber du bist nicht besessen von ihr. Du kannst normal funktionieren, dich aber nicht drüber fühlen so wie „Ich bin etwas Besonderes“.

Letztlich ist man nur das Selbst,
wenn man keine Vorstellung von dem hat, wer man ist.

Du bist auch kein spiritueller Lehrer. Es ist so als wärst du niemand. Jedenfalls niemand Spezielles.
Du bist da als eine lebendige Präsenz.
Du trägst keine definierte Identität mit dir herum.
Sei niemand. Sei Präsenz.
Du bist mit einem höheren Bewusstsein verbunden.



Anhang

Hier sollen noch einmal die allerwichtigsten Aussagen von Eckhart Tolle zusammengefasst werden:

1. Das Ego liebt es, zu streiten.
Es streitet gern mit uns selbst und mit anderen.
Dazu baut es gern ein Feindbild auf.
Es interpretiert eine Situation oft so, dass der andere oder dass die Umstände schuld sind.
Die anderen (!) oder die Umstände (!) haben sie zu Ärger, Frust, Angst, Gereiztheit oder Wut, Empörung, Depression oder Traurigkeit veranlasst.

2. Sich nicht als Schöpfer der eigenen Umstände empfinden
Sie empfinden die Situation nicht einfach so, wie sie ist. Sie versorgen die Situation immer mit vielen eigenen Interpretationen von dem, was die anderen gesagt oder getan haben. Empörung steigt auf. Durch ihre Interpretationen wird das Leben meistens schwerer und leidvoller. Sie sehen sich fast immer als Opfer und nicht als Schöpfer ihrer eigenen Umstände.

Und erkennen nicht, was sie selbst dazu beigetragen haben.

3. Der Gedankenstrom übernimmt die Führung
Die Gedanken orientieren sich in der Regel an alten Konzepten, wie etwas sein soll oder nicht sein soll. Sie interpretieren alles.

4. Durch dieses Denken geht der Bezug zur Gegenwart verloren.
Die Gegenwart ist meistens viel harmloser als das, was der Gedankenstrom daraus macht.

Alte Verhaltensmuster spielen dabei eine große Rolle. Durch das Denken wird oft alles kritisiert, Das Denken vermittelt den Eindruck, dass es außerordentlich wichtig ist.

5. Das Ego liebt es, mit dem zu streiten, was ist.
Das Ego liebt Feinde.
Es macht den gegenwärtigen Augenblick zu einem Feind.

Das kostet den Körper viel Kraft. Es vergleicht ständig. Und macht uns unglücklich, weil das Ego nie zufrieden ist. Ein Genug gibt es für das Ego nicht.
Es will immer überlegen sein. Man denkt viel an unangenehme Dinge, an eine unangenehme Person, oder an das, was schief gehen könnte.

6. Das Unerwünschte bekommt zu viel Aufmerksamkeit.
Wenn Menschen etwas ändern wollen, dann fokussieren sie sich zu stark auf
die unerwünschten Zustände, die sie loswerden wollen.
7. Stelle dir ein erfülltes Leben vor.
Was zählt, ist das Ankommen am Ziel oder an etwas Besserem. Stelle es dir vor!

8. Sei dir des Nichts gewahr.
Zwischen den Gedanken gibt es Pausen.
Werde dir dann bewusst, wer du bist. Du bist nicht das Ich! Du bist nicht deine Gedanken oder Gefühle!
Sondern du bist das Bewusstsein.
Du bist die totale, gegenwärtige Präsenz.
Du bist eins mit dem universellen Bewusstsein.
Du bist verwurzelt in der formlosen Essenz.
Es kommt darauf an, dass man im Hintergrund des Tuns im Äußeren
das Bewusstsein des Seins in der Stille hat.


Es folgt eine komplette Zusammenfassung


Man kann sich die wichtigsten Hauptpunkte öfter ohne großen Zeitaufwand durchlesen.
Und die wertvollen Erkenntnisse immer weiter verinnerlichen.

1. Keine Bewertung ist der Beginn des Erwachens.
2. Wir sind das Bewusstsein hinter dem Verstand (Denken).
3. Genau genommen gibt es immer nur die Gegenwart.
4. Mache den gegenwärtigen Moment zu deinem Freund.
5. Das Ich ist eine Form-Identität, die wir aber nicht wirklich sind.

6. Wir identifizieren uns mit einem mentalen Bild (einer Einbildung).
7. Die Güte des Lebens ist immer überall um einen herum, wie zum Beispiel der Sonnenschein, die Fülle in der Natur und so weiter.
8. Freundlichkeit und Lächeln sind Energien, die uns gut tut.
9. Das Ego liebt es zu streiten. Es liebt Feinde.


10. Es ist nie zufrieden. Es ist nie genug. Es macht uns unglücklich
11. Du bist der Schöpfer deiner Umstände und nicht die anderen.
12. Gedanken sind oft Interpretationen (Bewertungen).
13. Gedanken haben oft an allem etwas auszusetzen.
14. Man beschäftigt sich oft mit dem Unerwünschten statt mit dem Erwünschten.

15. Stelle dir das Gewünschte vor. Was zählt ist das Ankommen!
16. Glaube daran, dass das Gewünschte schon jetzt da ist.
17. Stelle dir also ein erfülltes Leben als bereits vorhanden vor.
18. Es ist unsere Bestimmung, das zu erkennen, was weit über unsere Person hinausgeht.

19. Du bist das Universum, das sich selbst erlebt.
20. Lebe in der Leichtigkeit des gegenwärtigen Moments.
21. Du bist das unkonditionierte Bewusstsein.
22. Es geht darum, mit der ganzen Aufmerksamkeit da zu sein.
23. Auch das Universum erwacht. Wir leben in einem Universum, das selbst in ein höheres Bewusstsein erwacht.

24. Es besteht ein zwanghaftes Denken, mit dem man sich identifiziert
25. Das trügerische Selbst lebt in der Einbildung, deine Stories zu sein.

26. Du kannst alles machen, aber im Hintergrund ist immer das geweitete Bewusstsein.
27. Wir haben nur Angst, Unzufriedenheit, Enttäuschung, Unbehagen, „Ich bin nicht genug, es ist nicht richtig, was ich tue…“, solange wir uns an unsere Form-Identität klammern.

28. Wenn wir unsere universelle Präsenz erkennen, dann fällt das alles weg.

29. Du bist nicht verloren in der äußeren Identität, du weißt, es ist nicht das Endgültige, was du im Außen bist.
30. Sei niemand. Sei Präsenz. Du bist mit deinem höheren Bewusstsein verbunden.

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